Jedes Kind und jeder Jugendliche muss im Laufe seiner Entwicklung Veränderungen im Familiensystem bewältigen. Dabei kann es sich z. B. um die Geburt von Geschwistern oder den Tod von Großeltern, aber auch um schwere Erkrankungen oder dauerhafte Verletzungen der Eltern bis hin zum Tod handeln.
Immer häufiger sind Kinder und Jugendliche auch mit der Trennung oder Scheidung ihrer Eltern konfrontiert und damit verbunden mit einem Umzug in eine fremde Stadt oder neuen
Lebenspartnern der Eltern.
Vielen Kindern und Jugendlichen gelingt die Bewältigung dieser Veränderung ohne fremde Hilfe. Mache Kinder und Jugendliche entwickeln jedoch Symptome wie leichte Reizbarkeit, Anspannung,
übermäßige Sorgen und Ärger, aggressives oder dissoziales Verhalten, regressive Phänomene wie Einnässen, Babysprache oder Daumenlutschen, gedrückte Stimmung oder Schlafstörungen und benötigen deshalb
vorübergehend auch professionelle Unterstützung, z.B. durch einen Therapeuten. Vor allem wenn sich bereits eine Anpassungsstörung entwickelt hat, kann es sinnvoll sein, das Erlebte im
kunsttherapeutischen Setting mithilfe von Bildern auszudrücken, zu verstehen und auf der Bildebene beispielsweise durch „Probehandeln“ Veränderungen zu gestalten, damit die Situation als weniger
belastend erlebt wird. Eventuell ist es auch förderlich, Sitzungen mit Familienangehörigen durchzuführen, damit alle Beteiligten ein besseres Verständnis füreinander entwickeln und dabei die
Bedürfnisse des anderen visuell und verbal erfahren und verstehen können.